Ute Goerke

Journalistin / Dipl. Geologin

 

Erschienen in der „Perspektive Energie“ der Verbraucher Zentrale NRW, Sonderausgabe 2003 „Energieberatung – Ein Rückblick zeigt die Möglichkeiten der Zukunft“, Juli 2003

 

Leistungspaket

Schimmelige Aussichten

Schwarze Flecken in Zimmerecken und die Bewohner/innen sorgen sich um ihre Gesundheit: Kondensation an Wärmebrücken ist bei mehr als jedem zweiten Schaden die Ursache für das Schimmelpilz-Wachstum.
Um die Ursachen sicher benennen und Tipps zur Beseitigung geben zu können, nimmt der Energieberater aus Höxter, Peter Kafke, das Schadensbild selbst in Augenschein. Im Rahmen der „Feuchtediagnose“ hilft der Fachmann auch bei der Klärung der typischen Schuldzuweisungen zwischen Mieter und Vermieter: Während der eine sicher ist, dass das Gebäude einfach unzumutbar schlecht gedämmt ist, beharrt der andere darauf, dass die Mieter zu wenig lüften.
In einem Fall des letzten Jahres vermuteten Mieter und Energieberater versteckte Mängel der vorhandenen Wärmedämmung, bis eine einwöchige Messung des Energieberaters an den Tag brachte, dass in dem kleinen Schlafraum regelmäßig über 70 % relative Luftfeuchte herrschten. „Hier wurde zu wenig gelüftet, so dass in den etwas kühleren Ecken die kritische Schwelle von 80 % überschritten war“, erklärt Peter Kafke. „Seit die Feuchte in den Raummitte von den Bewohnern auf Werten unter
60 % gehalten wird, tritt das Problem nicht mehr auf.“
In einem anderen Fall war der Vermieter sofort bereit, die nicht eben billige Fassadendämmung in Auftrag zu geben, nachdem er auf dem Infrarotthermometer sah, dass bei frostigen Außentemperaturen die befallene Zimmerecke trotz 20 Grad in der Raummitte nicht wärmer als 10 Grad wurde. „Der Mieter hatte praktisch keine Chande, mit Heiz- und Lüftungsstrategien etwas auszurichten“, erklärt Peter Kafke. „Hier wurde nicht nur ein langer Streit zwischen Mieter und Vermieter beigelegt, sondern fortan auch der Energieverbrauch um 25 % reduziert.“
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